Pornosucht

Wenn der Konsum zur Belastung wird

Wenn dein Konsum von Pornos dir mehr schadet als Genuss gibt, dann reden wir von Pornosucht. Der Konsum von Pornografie dominiert dein Leben. Du hast den Eindruck, nicht mehr damit aufhören zu können.

Pornosucht betrifft viele Männer aber auch immer mehr Frauen.

Risiken bestehen insbesondere für Jugendliche, die sich an idealisierten Bildern orientieren und ein verzerrtes Bild von Sexualität entwickeln können.

Die Wirkung auf deine Sexualität

Pornos prägen bereits oft die ersten sexuellen Erfahrungen. Die visuelle Stimulation und klischeehafte Darstellungen erzeugen ein eingeschränktes Bild. Frauen erscheinen als immer verfügbar und stets auf die Wünsche des Mannes ausgerichtet.

Die Realität kann dort einfach nicht mithalten.

OrgasMUSS

Der Klick ins Netz bietet schnelle Erleichterung, während die eigentlichen Herausforderungen ungelöst bleiben.

Das Belohnungssystem wird auf die digitalen Bilder geprägt und das Bedürfnis nach echten Erfahrungen wird unterdrückt.

In der Paarsexualität hast du das Gefühl von:

• getrieben sein.

• Leistung erbringen zu müsse

• einen Orgasmus haben zu müssen

Du hast es schlicht und einfach verlernt in Partnerschaft zu gehen und in eine verbindende Sexualität.

Du versuchst deine Sucht geheim zu halten um deinen/e Partner/in nicht zu verletzen.

Das ist verdammt anstrengend!

Schneller Kick, hohe Kosten

Sexualität, Nähe und Bindung sind menschliche Grundbedürfnisse.
Der Zugang zu Pornos ist sehr leicht und nahezu grenzenlos. Pornos bieten schnelle Ablenkung.
Von 0 auf 100 bekommt dein Gehirn einen „Kick“ durch die Ausschüttung von Dopamin, einem Belohnungsbotenstoff.

Was harmlos beginnt, etwa nach einem stressigen Arbeitstag, entwickelt sich häufig weiter:

Du suchst nach neuen, extremeren Inhalten.

Deine anderen Bedürfnisse geraten ins Abseits.

Deine Freude, dein Selbstwertgefühl und echte Nähe nehmen ab.

Wenn Sex den Glanz verliert

Immer neue Reize sorgen für kurzfristige Glücksgefühle. Dein Gehirn gewöhnt sich daran und fordert immer stärkere Impulse, um den selben Effekt zu erzielen.
Über die Zeit verändert sich deine „Landkarte“ im Gehirn.

Deine Empfindlichkeit sinkt.

Echte sexuelle Begegnungen verlieren ihren Reiz oder bleiben sogar aus

Körperlich können auftreten: Schlafprobleme Konzentrationsstörungen
sexuelle Funktionsprobleme
und Erschöpfung

Scham, Schuld und Vermeidung werden durch weiteren Konsum noch verstärkt.

Vom Klick zur Leere

Pornosucht entsteht selten „aus dem Nichts“.
Der Ursprung liegt meistens in belastenden Lebensphasen. Innere und äußere Spannungen wollen kompensiert werden.
Du fühlst dich emotional Taub.
Freude oder echte Erregung sind sehr gering.

Dein Selbstvertrauen schwindet und deine Beziehungen leiden.

Du hast Angst deine/n Partner/In, deine Familie zu verlieren und auch dich selbst.
Dein Verhalten wird immer mehr vom schnellen Kick im Netz bestimmt, während verbindende Sexualität verschwindet.

Endlich Ankommen

Der Wunsch endlich mal wieder zur Ruhe kommen zu können, ist nur verständlich.

Du sehnst dich nach echter Näher und willst Intimität erfahren. Die Kontrolle über dein Leben wieder zu bekommen, steht an oberster Stelle.

Deine Scham und jegliches Tabu bekommen einen Platz bei mir und das ohne Bewertung.

Du darfst offen aussprechen, was Dich belastet.

Vom Sprint zum Marathon

Der Weg heraus aus der Pornosucht ist kein einfacher Sprint, sondern ein Prozess in kleinen, tragbaren Schritten:

Hier zählt Langsamkeit. Dein Gehirn braucht Zeit um sich neu zu strukturieren.

Rückfälle sind ein Teil des Prozesses und kein Scheitern.

Pornosucht isoliert sehr.

Du schämst dich für dein Verhalten und das zu teilen ist verdammt mutig.

Sei dir darüber bewusst die Sucht ist nicht deine Schuld, sondern ein Muster, das sich entwickelt hat.
Wichtig ist, dazu zu stehen und aktiv zu werden.

Du erlebst einen Verlust deiner Selbstbestimmung.
Du bist nicht allein und gemeinsam finden wir einen Weg.